Dass Oracle sein PLM-Heil in den Wolken(n) sucht ist naheliegend weil auch andere Anwendungen wie ERP oder Project Portfolio Management inzwischen in der Cloud laufen, so dass sich interessante Synergien ergeben, wie CIMdata schreibt: In their move to the cloud, Oracle fundamentally rethought most aspects of their business. They also took the opportunity to rethink the boundaries of their applications. This is of critical importance to the Oracle PLM Cloud suite. Before the cloud, Oracle had five different project portfolio management solutions because of their organic solutions growth and many acquisitions. They now have one, Oracle PPM Cloud, with the ERP development team taking a lead role.
Im Unterschied zu anderen PLM-Herstellern versucht Oracle offensichtlich nicht, seine bestehenden On-Premise-Lösungen fit für die Cloud zu machen, sondern entwickelt ein eigenständiges Lösungsangebot. Es gibt mittlerweile eine umfassende Suite von Cloud-basierten Modulen für Product Development, Project Portfolio Management, Innovation Management, Requirements Management und Quality Management im Saas-Modell (Software as a Service), wie Stähle sagt. Das Unternehmen stellt seinen Kunden auch die für ihren Betrieb erforderlich IT-Infrastruktur als Service (IaaS) zur Verfügung, entweder in eigenen Rechenzentren – eines davon steht z.B. in Frankfurt – oder in einer von Oracle gewarteten, privaten Unternehmens-Cloud.
Wie viele Kunden schon das Cloud PLM-Angebot nutzen, wollte Stähle nicht verraten, aber er schätzt, dass es nicht mehr als zwei Prozent sind: Sie dürfen nicht vergessen, dass wir seit Jahrzehnten PLM verkaufen und sehr viele Bestandskunden haben. Aber das Blatt wendet sich. Oracle erwartet nicht, dass bestehende Kunden im Big Bang in die Wolke umziehen werden, sondern geht eher davon aus, dass sie ihre stark kundenspezifisch angepassten Installationen inkrementell um Cloud-basierte Funktionen ergänzen werden, die in Agile PLM oder Agile e6 nicht vorhanden sind. In der Cloud werden sie allerdings auf einen Teil der Anpassungsmöglichkeiten verzichten müssen. Die Cloud-Module sind flexibel konfigurierbar, aber man erreicht nicht den gleichen Grad der Individualisierung, sondern vielleicht 80 Prozent davon, sagt Stähle und gibt zu bedenken, dass es meistens die verbleibenden 20 Prozent Customizing sind, die den Löwenanteil der Kosten verschlingen und die IT bei Updates zum Wahnsinn treiben.